Hygienebeauftragte(r) nephrologische Pflege

Die Benennung einer/eines qualifizierten Hygienebeauftragten in der nephrologische Pflege entspricht den aktuellen Forderungen der KRINKO (Personelle und organisatorische Voraussetzungen zur Prävention nosokomialer Infektionen). Sie unterstützt als fester Bestandteil des Hygienemanagementsystems in nephrologischen Behandlungseinheiten die Leitung bei der Erarbeitung und Um-setzung von Hygienevorgaben. Diese Fortbildung ist bereichsbezogen für den nephrologischen Bereich und seine hygienischen Besonderheiten. Der/die Hygienebeauftragte/r nephrologische Pflege ist ein obligater Bestandteil des gesetzlich geforderten internen Qualitätsmanagements.

Durch die Fortbildung erwirbt der/ die Teilnehmer/in qualifizierte Fachkenntnisse, (Fachkompetenz) um mit diesem erworbenen Wissen Aufgaben und Probleme zielorientiert, sachgerecht, methodengeleitet und selbständig zu lösen und die Ergebnisse zu beurteilen. Der/ die Teilnehmer/in trägt dazu bei, die Hygiene in der Dialyseeinrichtung weiterzuentwickeln.

Die Kursinhalte basieren auf den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für angewandte Hygiene in der Dialyse e.V. (DGAHD)
Der Kurs schließt mit einer Prüfung ab.

Zielgruppe

  • Personen mit Berufserlaubnis nach dem Pflegeberufegesetz in der jeweils geltenden Fassung.
  • Medizinische Fachangestellte (MFA), die erfolgreich den Kurs Curriculum Dialyse& Nephrologie absolviert haben.
  • Alle im Berufsfeld Nephrologie tätigen Berufsgruppen.

Teilnehmer, die an der staatlich anerkannten WBS Ulm, die Fachweiterbildung für Nephrologie absolvieren, sind nach erfolgreichen Abschluss der Weiterbildungsmaßnahme auch „Hygienebeauftragte(r) nephrologische Pflege“.

Dauer und Gliederung

Blockwoche mit 5 Unterrichtstagen mit 50 Stunden und schriftliche Abschlussprüfung.

  1. Hygienerelevante Normative Grundlagen & Organisationsverantwortung
    • Gesetze, Verordnungen, Richtlinien (Robert- Koch- Institut (RKI), Leitlinien, Normen (DIN, ISO Europäische Normen) und Empfehlungen der Bundesländer/ Ministerien) 
    • Infektionsschutzgesetz (IfSG), Meldepflichtige Erkrankungen
    • Berufsgenossenschaftliche Verordnungen (BGW), (BGV), Unfallvorschriften,
    • Biostoffverordnung (BiostoffV.), BGR 250 & TRBA 250, 255,100
    • Arbeitsmedizin und Immunisierung. Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG),
    • Versand / Beförderung von Patientenproben
    • Internationale Beförderung gefährlicher Güter (ADR)
    • Gewerbeordnung (GewO), Handelsgesetzbuch (HGB)
    • Lebensmittelhygieneverordnung,
    • Trinkwasserverordnung (TVO), DVGW
    • Arzneimittelgesetz (AMG),
    • Medizinproduktegesetz (MPG)
    • Medizinbetreiberverordnung (MPBetreibV)
    • Hygieneplan (Hygienehandbuch, Checklisten, Arbeitsanweisungen, Standards) Aufbau, Inhalt, Maßnahmen und Ziele
  2. Qualitäts- und Hygienekontrollen
    Hygienerecht & Prävention Strategien Internes Qualitätsmanagementsystem (Sozialgesetzbuch XI)

    • Säulen des QMS – Organisationsverantwortung (Hygienestandard der DGFN)
    • Implementierung der Leitlinie in den Prozess
    • Risikoanalyse & Bewertung. Surveillance. Struktur-Prozess Ergebnisqualität
    • Bauliche Anforderungen
    • internes Audit (Soll-ist Vergleich) Hygieneteam
    • Rahmenbedingung /Stellung/Verantwortungsbereich der Hygienebeauftragte/r
    • Aufgaben, Zuständigkeit, Befugnisse, Position in der Einrichtung, Hygieneteam
    • Rechtsrahmen, Haftung, Durchführungsverantwortung, Dokumentation,
    • Effiziente Organisation
    • Mitarbeiterbelehrung und -schulung
    • Aufsichtsbehörden. Begehung durch Behörden,
    • Hygienische Untersuchungen, (Laboruntersuchungen, Abklatschtest)
  3. Allgemeine Mikrobiologische Grundlagen und Infektiologie
    Grundlagen der Mikrobiologie und Infektiologie, Bakteriologie, Virologie, Pilze, Ektoparasiten Allgemeine Eigenschaften (Umgebung, Vermehrung, Auswirkung, Resistenzen) obligat pathogen, fakultativ pathogen bzw. zur Normal Flora, Resistenzen Besondere Erreger unter Punkt 5
  4. Standardhygienemaßnahmen
    • Personalhygiene Händehygiene, Hautpflege & Hautschutz
    • Persönliche Schutzausrüstung Arbeits-Bereichskleidung, Schutzhandschuhe, Mund-Nasen-Schutz, Schutzbrille
    • Maßnahmen zur Verminderung der Keimverbreitung
    • Hautantiseptika
    • Flächendesinfektion
  5. Erweiterte Hygienemaßnahmen bei besonderen/speziellen Erregern
    • erweitere Infektionsprävention: Erreger, Quellen (Patient), Übertragungsweg, Diagnose, Therapie
    • Übertragung durch Blut- Exkrete und Sekrete
    • Aerogen übertragbare Erreger (Nosokomiale Infekte
    • Hepatitis (HBV, HBC), HIV,
    • Infektiöse Gastroenteritiden, Rota & Novoviren, Salmonellen
    • Antibiotikaresistenz, MRSA, VRE, MRGN, ESBL
    • Clostridium difficile
    • Infektionen & sonstige Erreger (Influenza, COVID,….)
    • Legionellen
    • Isolierungsformen und Schlussdesinfektion
  6. Besondere Aspekte der Behandlung
    1. Dialysezugänge Vermeidung von Infektionen beim Umgang mit Gefäßzugängen
      • Infektionsprävention bei Punktion, Anschluss und Abschluss des Dialysezugang
      • Native AV-Fistel 
      • Prothesenshunt AVG 
      • Zentralvenöse Katheter (ZVK) 
      • PD-Katheter 
      • Katheter assoziierte 
    2. Infektionsprävention bei nicht dialysespezifischen Pflegemaßnahmen (Wundversorgung)
  7. Flüssigkeiten in der Dialyse
    Anforderungen an die Technik in der Dialyse

    • Wasseraufbereitungsanlagen ISO 23500 v. 2011
    • Umkehrosmose, Kleinumkehrosmose, Ringleitung
    • Beprobung der Entnahmeeinheit und Konnektionssysteme und Beurteilung
    • Desinfektionsmaßnahmen der flüssigkeitsführenden Systeme und Dialysegeräte Dialysegerät
    • Trinkwasser, Permeat, Dialysekonzentrat
    • Dialysier Flüssigkeiten (Permeat & Konzentrate), online Substitutionslösung
  8. Anforderung und Aufbereitung von Medizinprodukten und Umgang mit Sterilgut 
    • Umgang mit Medizinprodukten (MP)
    • Medizinprodukte Betreiberverordnung (assoziierte)
    • Grundlagen Desinfektion / Sterilisation/ Einwirkzeit
    • Auswahlkriterien /Wirkungsspektrum von Desinfektionsmitteln (Hautantiseptika, Flächendesinfektion) Einwirkzeit
    • Aufbereitung von Medizinprodukte Desinfektion, Sterilisation
    • Aufbereiten von Instrumenten und Desinfektionsutensilien
    • Dialysegeräte Aufbereitung
    • Umgang mit Sterilgut, Mindesthaltbarkeit, Lagerung, Verpackung
    • Reinigungs- und Desinfektionspläne, Lagerplan (Hygieneplan)
    • Reinigung von Verkehrsflächen, Inventar und Geräten
    • Feuchtreinigung, Sprühextraktion, Sprüh- Wischdesinfektion
  9. Umgang mit Arzneimitteln / Medikamenten
    • Arzneimittelgesetz (AMG),
    • Lagerung und Handhabung von Medikamenten 
    • Arzneimittelherstellung 
    • Vor- und Nachbereitung der extrakorporalen Verfahren, 
    • Infusionen, Transfusion, Injektion
  10. Verpflegung & Lebensmittelhygiene
    • Anforderung an das Personalhygiene: Erstunterweisung (IfSG), Tätigkeits- und Beschäftigungsverbote, Nachweis der Fachkunde (DIN10514), 
    • Belehrung/ Unterweisung/ Dokumentation 
    • Lebensmittelhygiene (LMHV) 
    • Organisatorische Gegebenheiten: Lagerung, Zubereitung von Lebensmitteln 
    • Fremdfirmen 
    • Zubereitung und Ausgabe der Speisen, Kontrollen 
  11. Anforderung an die Gebäudereinigung & Entsorgung von Abfällen
    • Kreislaufwirtschaftsgesetz (KRWG) 
    • Abfallverzeichnis- Verordnung (AVV) 
    • Landesarbeitsgemeinschaft Abfall (LAGA-Merkblatt) 
    • Art und Herkunft des Abfalls, Einteilung der Abfallarten, (Hausmüll, infektiös, nicht infektiös) 
    • Anforderung an die Abfallsammlung innerhalb der medizinischen Einrichtung 
    • Wäsche 
    • Entsorgung von Abfall 
  12. Anforderung an Heimdialyseverfahren 
  13. Lehrbriefe und E- Learning 
  14. schriftliche Prüfung 

Referenten

  • Ärzte
  • Fach- und Gesundheits- und Krankenpflegekräfte
  • Techniker,
  • Sozialwirt
  • Hygienefachkraft
  • Lehrer für Krankenpflege

Termine

  • 22. – 26.01.2024

  • 19. – 23.01.2026

Fortbildungspunkte

Sie erhalten Fortbildungspunkte bei der Registrierung beruflich Pflegender (RbP) GmbH mit Sitz in Berlin.
WBS Ident. Nr. 20091173

Anmeldung

Verbindliche Anmeldung zum/zur

Der Verein für Dialyse- und Transplantationsmedizin gGmbH (vdt.ulm gGmbH) ist mit Freistellungsbescheid Finanzamt Ulm vom 18.01.2022 nach § 60 a Abs.1AO von der Körperschaftssteuer und Gewerbesteuer befreit.

Angaben zum/zur Teilnehmer/in

Hinweis:

Bitte achten Sie auf eine korrekte Rechnungsadresse und evtl. notwendige interne Angaben, wie beispielsweise Abteilung, Personalnummer oder Kostenstelle, um spätere kostenpflichtige Korrekturen zu vermeiden.

Rechnungsadresse

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Anmeldung

Bitte nutzen Sie das Anmeldeformular auf unserer Website unter

www.wbs-ulm.de/anmeldung/

Ein Angebot der staatlich anerkannten
nephrologischen Weiterbildungsstätte Ulm.

Käppelesweg 8
89129 Langenau

Ansprechpartnerin:
Marion Bundschu

Telefon:
+49 7345 22933

E-Mail:
info@wbs-ulm.de